Spende des ehs-Verlags an das Magdeburger Frauenhaus

Das Magdeburger Frauenhaus ist immer für Spenden dankbar: Hans Strecker und Einrichtungsleiterin Surki Stubbs nehmen von ehs-Geschäftsführer Raik Wilke (l.) und Mitarbeiterin Conny Heise (r.) den symbolischen Spendenscheck über 700 Euro entgegen.

Das Magdeburger Frauenhaus ist immer für Spenden dankbar: Hans Strecker und Einrichtungsleiterin Surki Stubbs nehmen von ehs-Geschäftsführer Raik Wilke (l.) und Mitarbeiterin Conny Heise (r.) den symbolischen Spendenscheck über 700 Euro entgegen.

Seit einem Jahr führt der Bernburger Verein “Rückenwind” das Magdeburger Frauenhaus.

Es ist immer zu 93 Prozent ausgelastet, der Bedarf also weiter vorhanden. 0 bis 60 Fälle im Jahr, das Magdeburger Frauenhaus bleibt auch weiterhin eine traurige Notwendigkeit. Häusliche Gewalt, die dazu führt, dass die betroffenen Frauen die Flucht aus der Beziehung und eben auch aus der gemeinsamen Wohnung ergreifen müssen, sei an der Tagesordnung, so Hans Strecker, Geschäftsführer des Vereins “Rückenwind”, der das Magdeburger Frauenhaus vor einem Jahr übernommen hatte.

Zehn Plätze biete das Frauenhaus, dazu komme ein Notfallplatz. “Und wir sind zu 93 Prozent ausgelastet”, sagt Strecker. Es könnten folglich sogar noch mehr Plätze geschaffen werden, allerdings sei die Planung dafür nicht ganz einfach. “Mal kommen mehr Frauen, dann wieder eine Zeit lang vielleicht weniger.” Jedoch stehe man zurzeit mit der Stadt Magdeburg in Gesprächen darüber, was vielleicht noch möglich sei. Der Stadt bescheinigt Strecker eine “sehr gute Zusammenarbeit”. Egal, ob Ämter oder die Gleichstellungsbeauftragte, man könne sich über Unterstützung aus dem Rathaus nicht beklagen. Das Gleiche gelte auch für die zuständigen Landesbehörden und Ministerien.

Fünf Mitarbeiterinnen kümmern sich um die Frauen im Frauenhaus, darunter eine Erzieherin, die speziell für die Kinder zuständig sei. “Das ist durchaus nicht der Normalfall in Frauenhäusern”, sagt Strecker. Auch ein lobenswerter Umstand in Magdeburg. Es sei wichtig, dass besonders den betroffenen Kindern, die nicht selten verstört, manchmal sogar traumatisiert seien, geholfen und ihnen eine möglichst schöne Umgebung geboten werde. Wobei Hans Strecker natürlich weiß, dass “schön” in der Situation, in der sich die Frauen und ihre Kinder befinden, ein relativer Begriff sei. “Es ist und bleibt eine Notsituation.”

Im Durchschnitt bleiben die Frauen zwei bis drei Monate im Magdeburger Frauenhaus. “In dieser Zeit werden sie betreut, beraten, und es werden ihnen Perspektiven aufgezeigt, wie es weitergehen kann”, sagt Hans Strecker. Oft sind die finanziellen Verhältnisse das größte Problem. “Viele Frauen kommen buchstäblich nur mit ihren Kindern und dem, was sie an Kleidung auf dem Leib tragen, ins Frauenhaus. Wir statten die Hilfesuchenden mit dem Nötigsten aus.” Darum sei das Haus immer auch auf Spenden angewiesen – egal ob Geld oder Sachspenden. Möbel, Kleidung, Hausrat, Spielzeug, alles sei willkommen.

Dass der Standort des Magdeburger Frauenhauses möglichst geheim bleibe, “versteht sich von selbst”, so Hans Strecker. “Es gibt immer Männer, die ihren geflüchteten Frauen nachstellen, sie bedrohen. Davor müssen sie geschützt werden.” Und in diesem Zusammenhang bestehe auch eine gute Zusammenarbeit mit der Magdeburger Polizei. “Wenn sie gerufen wird, kommt sie sofort.”

Auf die Frage, ob sich die häusliche Gewalt an Frauen in den vergangenen Jahren geändert habe, kann Hans Strecker nur mit Nein antworten. Zum Glück ist es nach unseren Beobachtungen nicht schlimmer geworden, “besser aber auch nicht”.

Zu erreichen ist das Magdeburger Frauenhaus übrigens über alle Sozialbehörden, sozialen Beratungsstellen, die Polizei und Vereine wie etwa “Wildwasser”.